Laut der Umsatzsteuerstatistik des Jahres 2019 bestehen in Deutschland über 164.000 gastronomische Betriebe, wovon rund 70.000 als Restaurants geführt werden, gut die Hälfte davon als Franchise-Betriebe. Das Franchise Restaurant ist also ein häufig anzutreffendes Konzept in der Gastronomie und dies nicht nur in Deutschland.
Der Begriff Restaurant unterliegt zwar einer eindeutigen Definition, doch wird das Restaurant verschieden gedeutet: Ein Restaurant ist ein gastronomischer Betrieb, in dem Speisen und Getränke zum Verzehr an Ort und Stelle zubereitet werden, eventuell von einem Unterhaltungsprogramm begleitet. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird mit dem Restaurant eher die gehobene Gastronomie mit aufwendig zubereiteten Speisen, einer exzellenten Getränkekarte und einem luxuriösen Ambiente verbunden. Allerdings zählen auch die Betriebe der Systemgastronomie zu den Restaurants, zumindest per Definition. Wenn also von einem Franchise Restaurant die Rede ist, kann dies unterschiedlichen Ansprüchen genügen, ja es kann sogar vollständig aus dem Begriff Restaurant herausfallen, etwa wenn es sich um eine Eisdiele oder ein Eis-Café handelt. Trotzdem kann es zu den Franchise-Restaurants gezählt werden.
Was ist ein Franchise Restaurant denn überhaupt?
Der wichtigste Faktor für Franchise Konzepte der Gastronomie ist der Wiedererkennungswert und eine gleichbleibende Qualität der Produkte, des Services und des Ambiente, egal, wo das Franchise Restaurant eröffnet wird. Das offensichtlichste Beispiel hierfür ist McDonalds. Wo auch immer auf der Welt ein Gast eine McDonalds-Filiale aufsucht, kann er oder sie sicher sein, dass der erworbene Burger, das Getränk und auch die Pommes exakt so schmecken wie zu Hause.
Bei Franchise Konzepten gibt es immer einen Franchise Geber und die Franchise Nehmer. Letztere entrichten für die Idee und den Bekanntheitsgrad des Franchise-Unternehmen eine Einstiegsgebühr zuzüglich zur Investitionssumme in das Restaurant. Je bekannter das Franchise, desto höher ist in der Regel die Einstiegsgebühr. Bei McDonalds beträgt sie beispielsweise 46.000 Euro. Die Investitionssumme ist ungleich höher, dafür jedoch kommt die Erfahrung und das Know-how der Burgerkette zum Tragen und das lohnt sich. Tatsächlich hat McDonalds in Deutschland 1470 Franchise Filialen, die aber von nur 238 Franchisenehmern betrieben werden. Jeder Franchisenehmer führt dementsprechend im Schnitt 6 Restaurants.
Franchise Konzepte Gastronomie, die Auswahl ist riesig
Allein der Franchiseverband Deutschland führt auf seinen Seiten im Internet über 80 verschiedene Franchise-Geber im Bereich Franchise Restaurant oder Franchise Gastronomie auf. Hinzu kommen weitere Betriebe, die nicht zum Verband gehören. Von der Autobahn-Raststätte über Dominos Pizza, Starbucks, Burger-King oder auch Nordsee bis hin zum edlen Marchè Mövenpick ist im Bereich Franchise Restaurant alles möglich. Darunter gibt es auch Exoten wie etwa den Katzentempel. Vegane Restaurants, in denen Katzen aus Tierheimen leben. Immerhin fand das Franchise-Konzept, das seit 2015 besteht, bisher 5 Franchise-Partner an 6 Standorten.
Doch ist ein Franchise Restaurant eine gute Gründungsidee?
Das Konzept Franchise ist zumindest gemäß der Statistik durchaus passabel, denn während von 100 neu eröffneten gastronomischen Betrieben ohne Franchise nach einem Jahr nur noch 88 bestehen, sind es bei Franchise Restaurants noch 91. Nach drei Jahren ist der Abstand noch größer.
Was nicht wenige zukünftige Gastronomen/innen davor abschreckt, Franchisenehmer zu werden, ist zum einen die Einstiegsgebühr, für die es im Gegenzug außer der Nutzung der Markenrechte nichts Greifbares gibt und zum anderen der Gedanke, im eigenen Betrieb eher ein Angestellter zu sein, der den Regeln des Franchise-Gebers folgen muss. Wer sein eigenes gastronomisches Konzept verwirklichen will, ist beim Franchise wirklich nicht gut aufgehoben. Auf der anderen Seite bieten Franchisegeber in der Regel ausgereifte und bewährte Konzepte sowie einen Namen, der Kunden anzieht. Der Franchisenehmer wird in praktisch allen Bereichen fachlich unterstützt und bei Banken oder Kreditgebern macht es durchaus Eindruck, wenn der gewünschte Kredit in ein Projekt fließt, das bekannt ist.
Natürlich ist auch im Franchise längst nicht alles Gold, was glänzt und der oder die zukünftige Franchise-Nehmerin sollte gründlich und lange darüber nachdenken, welcher Partner für das eigene Franchise Restaurant infrage kommt. Zweifellos sind die Platzhirsche wie etwa Burger-King, Subways oder Starbucks sehr zuverlässige Partner, jedoch sind hier sehr hohe Investitionen notwendig, denn Systemgastronomie dieser Klasse eröffnet nicht dort, wo Pacht oder Miete billig sind und auch die Einrichtung erlaubt keinen Ikea-Stil. Für ein solches Franchise-Projekt muss schon ordentlich Eigenkapital vorhanden sein. Es geht aber auch preiswerter.
Das richtige Franchise Konzepte in der Gastronomie für sich finden?
Wer sich für das Franchise entscheidet, muss sich klar sein, dass er oder sie zunächst einmal alles bezahlt, für alles die Verantwortung trägt, aber nur wenig selbst entscheidet. Mit dieser durchaus seltsamen Situation kann sich der oder die Franchise-Nehmerin am besten abfinden, indem sich die Erfolgsstory des jeweiligen Franchise betrachtet wird. Darum ist es wichtig, das gewählte Franchise zunächst auf Herz und Nieren zu prüfen. Das kann mit einer einfachen Internet-Recherche beginnen, etwa „XYZ-Franchise Erfahrungen“ als Suchwort eingeben und mal abwarten, was da kommt. Leider hat das Internet jedoch das Problem, dass weit mehr Negatives als Positives zu finden ist, egal um was es geht, vielleicht mit Ausnahme von Katzenvideos. Darum sollte der zweite Schritt sein, sich mit anderen Franchisenehmern des Unternehmens in Verbindung zu setzen und diese unverbindlich um Erfahrungswerte zu bitten, was die Zusammenarbeit zwischen Franchisegeber und Nehmer betrifft.
Erscheinen die Angaben zufriedenstellend, sind die eigenen fachlichen Voraussetzungen gegeben und steht die Finanzierung auf soliden Füßen, kann es daran gehen, Franchise-Nehmer im ausgewählten Unternehmen zu werden. In der Regel ist die übliche Durststrecke bis zum Erreichen eines Geschäftstragenden Umsatzes kürzer als bei einem Projekt ohne Franchise. Aber in beiden Fällen ist die Person, die das Franchise Restaurant betreibt, der entscheidende Faktor für den Erfolg.
Wir von KASON wünschen viel Erfolg